Tierbefreiung 88

Tierbefreiung 88

Liebe Leser_innen,

es gibt genug traurige Tatsachen, ich fange mit dem Positiven an: Ende Juli hat der „Gadhimai Temple Trust“ in Nepal verkündet, dass das Gadhimai-Schlachtfest, bei dem alle paar Jahre hunderttausende sogenannter Nutztiere zu Opferzwecken enthauptet werden, eingestellt wird. Diese Entscheidung ändert eine 300 Jahre andauernde Tradition. In Schweden fanden die ersten offenen Befreiungen statt – Aktivist_innen befreiten dort im Sommer zwei Schweine und einen Fisch und übernahmen die volle Verantwortung für ihr mutiges Handeln. Vier Aktivist_innen der Gruppe „Tomma burar“ (Leere Käfige) retteten die Schweine, die sie Selma und Louise tauften, auf einer Schweinefarm in Västmanland. In dem für den Schweinebauern hinterlassenen Brief betonen sie, dass die Tat nicht gegen ihn persönlich gerichtet war, sondern als Zeichen zu verstehen ist, dass Tiere keine Waren sind und diese Individuen vor dem üblichen, millionenfachen Tod bewahrt werden sollten.

Auch aus Spanien gibt es gute Nachrichten – dort hat die kleine Stadt Triqueros del Valle (300 Einwohner_innen) Hunde und Katzen zu nichtmenschlichen Bewohnern ernannt. Sie stehen jetzt unter besonderem Schutz, dürfen nicht ausgebeutet, verstoßen, verstümmelt oder getötet werden. All das gibt Grund zur Hoffnung. Erfolge und erfreuliche Nachrichten sind wichtige Motivationshilfen auf unserem Weg zur Befreiung der Tiere und einer befreiten Gesellschaft. Wer sich mit den Missständen dieser Welt auseinandersetzt, wird früher oder später an Grenzen stoßen oder das, was das Wissen um die Zustände mit einem macht, nur schwer ertragen können – und es müssen ganz individuelle Wege und Lösungen gefunden werden, hiermit umzugehen, Kraft zu tanken und die Energie für anhaltendes Engagement zu finden. In unserem sehr ausführlich beleuchteten Titelthema möchten wir euch Ratschläge mit auf den Weg geben und hoffen, ihr könnt von dem einen oder anderen Tipp in schweren Zeiten profitieren.

Ein brandaktuelles Update gibt es zu der unter „Neues von der Fleischfront“ angesprochenen Firma „Bayern Ei“ – Mitte August wurde der Geschäftsführer aufgrund des Salmonellenskandals festgenommen und sitzt, da Fluchtgefahr besteht, in Untersuchungshaft. Stefan Pohlmann wird vorgeworfen, absichtlich salmonellenverseuchte Eier verkauft zu haben.

Der G7 Gipfel hat nicht nur die Medien der Republik beschäftigt, auch wir berichten über die dort statt gefundene Schlachthofblockade. Anfang September startete die Kampagne der „Offensive gegen die Pelzindustrie“ gegen den Pelverkauf bei Anson`s und P&C West und mit eurer Unterstützung ist es zu schaffen, diese Unternehmen (wieder) pelzfrei zu machen! Bitte beteiligt euch. Infomaterial dazu bekommt ihr in unserem Shop www.tierbefreiershop.de

Wie immer interessiert uns eure Meinung – schreibt uns eure Erfahrungen zu unserem Titelthema beziehungsweise zu den diversen vorgestellten Methoden und Praktiken.

Zu guter Letzt noch ein Hinweis in eigener Sache: Emil Franzinelli hat aus persönlichen Gründen seine Tätigkeit als verantwortlicher Redakteur des Magazins TIERBEFREIUNG beendet und hat die Redaktion verlassen.
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für sein Engagement, seine Arbeit für das Magazin, den Verein und die Redaktion bedanken und wünschen ihm für seine weitere Zukunft alles Gute.

Einen möglichst fröhlichen, bunten, aktionsreichen Herbst
Raffaela Göhrig