Tierbefreiung 50

Tierbefreiung 50

Liebe Tierrechtlerinnen und Tierrechtler, in der Hand haltet ihr eine Jubiläumsausgabe. Die Tierbefreiung ist 50!

Als sich die entscheidenden Menschen des „Bundesverbands der Tierbefreier“, wie der Verein der Tierbefreier bei seiner Gründung vor über 20 Jahren hieß, entschieden, eine Art Mitgliederzeitung herauszubringen, machten sie sich vermutlich keinerlei Gedanken darum, wie sich dieses Heft im Jahr 2006 präsentieren würde oder ob es da überhaupt noch existieren würde. Nun, wie ihr seht, gibt es uns immer noch. Auch wenn im Laufe der Jahre der Name, die Redaktion, Layout und Inhalte häufig wechselten.

Wir denken, dass die 50. Ausgabe den MacherInnen der ersten Stunde gefallen würde, denn sie verstanden sich immer als Sprachrohr der Tierbefreiungsfront – des „Autonomen Tierschutzes“, wie es die ersten Aktivistinnen und Aktivisten bezeichneten, die z.B. in Versuchslabore einbrachen, um dem Tod geweihten Tieren das Leben zu retten. Deshalb haben wir eben jenen AktivistInnen der Schwerpunkt dieser 50. Ausgabe gewidmet.

In der Titelstory geht es um die „Gefangenen der ALF, der Animal Liberation Front (dt.: Tierbefreiungsfront). Der us-amerikanische Tierbefreier Peter Young beschreibt in einem ausführlichen Interview, was ihn in den 90-er Jahren dazu veranlasste, mehrfach Pelzfarmen zu überfallen, um Tiere zu befreien und erheblichen Sachschaden zu verursachen. Außerdem findet ihr einen Bericht über die britische Unterstützungsgruppe von veganen Gefängnis-Insassen, denn wie sich jeder denken kann, haben es VeganerInnen mit ihrer Lebensweise in einem Knast nicht immer leicht. In Deutschland sitzen zur Zeit keine TierrechtlerInnen hinter Gittern, doch das kann sich von heute auf morgen ändern und dann sind auch sie auf die Solidarität der Tierrechtsbewegung angewiesen. Doch auch schon jetzt könnt ihr – vorausgesetzt ihr sprecht ein wenig Englisch – den Gefangenen in anderen Ländern helfen, z.B. indem ihr ihnen Briefe schreibt. Passend zum Thema geht es im Bereich Tierversuche um die „Shac7“. Sieben TierrechtlerInnen drohen in den USA langjährige Haftstrafen. Ihnen wird Terrorismus vorgeworfen, weil sie die Internetseite der amerikanischen SHAC-Kampagne betreut haben, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Labore des Tierversuchsunternehmens Huntingdon Life Sciences zu schließen. (Seite 12)

Unter Philosophie findet ihr des weiteren ein Interview mit dem kanadischen ALF-Sprecher David Barabash (Seite 60). Natürlich erfahrt ihr wie immer alles Neue zu den bundesweiten Kampagnen gegen den Primatenhandel AAP (Seite 17) und gegen Pelzhandel bei P&C (Seite 26). Die AAP ruft übrigens zu einer internationalen Demo im Juni gegen Tierversuche in Frankfurt auf (vgl. Termine). Vor kurzem verstarb der Erfinder des Wortes „vegan“, Donald Watson, im Alter von 95 Jahren. Über das, was er für die Tierrechtsbewegung geleistet hat, lest Ihr auf Seite 41. Zur 50. Ausgabe haben wir auch unser Layout wieder ein wenig verändert.

Auf diesem Wege danken wir noch einmal Ronny Hübner für die letzten tollen 11 Ausgaben! Wir hoffen, dass das neue Layout Euch gefällt und wünschen Euch viel Spaß und viele neue Ideen durch die
Lektüre dieses Magazins.

Eure Redaktion