Hallo liebe LeserInnen,
was für ein ereignisreiches, turbulentes Jahr! Es ist so viel passiert. Vieles, das es bisher nicht gab, das einen zu Tränen rührte, die blanke Wut hervorrief angesichts der Unverständlichkeit… doch es gab auch viele
erfolgreiche Momente, in denen einiges für die Befreiung nichtmenschlicher Tiere erreicht wurde. Der Schock um die Festnahme der österreichischen TierrechtlerInnen sitzt nach wie vor tief und so gibt es in dieser Ausgabe ein Interview mit Kevin und Jan, die euch in ihren eigenen Worten von ihren Erlebnissen hinter Gittern berichten. Zu §278a in Österreich gibt es noch zu sagen, dass der Vorgang „Soko Pelzbekleidung“ der LKA Wien inzwischen 28 Aktenordner umfasst, wann mit einer eventuellen Anklageschrift gerechnet werden kann, ist noch völlig offen. Wir werden in den nächsten Ausgaben übe den Werdegang der Soko sowie über die weiteren Vorgänge berichten. Doch auch in Bayern nimmt die Repression immer mehr zu, wie der Fall in Augsburg deutlich zeigt.
Die OGPI rief in der letzten Ausgabe zu einem heißen Herbst auf und Leute, er war heiß! Es gab zahlreiche gut besuchte Demos im ganzen Land, mehr dazu in den jeweiligen Berichten.
Aus Amerika gibt es diese Neuigkeiten: Tierschützer in Kalifornien freuen sich über ein neues Gesetz, das für „eine humanere Haltung von Hühnern, trächtigen Schweinen und Kälbern“ sorgt. Die neue Vorschrift besagt, dass „Landwirte bis 2015 zu enge Käfige abschaffen müssen und die Tiere so gehalten werden müssen, dass sie liegen, aufstehen, ihre Gliedmaßen strecken und sich frei umdrehen können“. Manche amerikanische Tierschutzorganisation feierte diese Entscheidung als einen „historischen“ Tag. Das ist traurig, denn selbst wenn diese 5cm mehr Platz eine minimale Verbesserung bringen, so ist es nicht das Ziel von TierrechtlerInnen, die Käfige zu vergrößern, sondern diese schnellstmöglich und kompromisslos abzuschaffen. Kein Lebewesen soll in Gefangenschaft vor sich hinvegetieren. Erst dann haben wir unser Ziel erreicht. Es gilt, für leere Käfige zu sorgen. Und hier ist das Entscheidende, dass Tierbefreiung im Kopf anfängt! Nicht jeder ist, aus welchem Grund auch immer, bereit, selbst Tiere zu befreien.
Direkte Aktionen retten Leben, aber es gibt noch mehr Wege, sich für ein Ende der Tierausbeutung einzusetzen. Hier ist das große Stichwort Bewusstsein – nur wer informiert und aufgeklärt ist und mit offenen Augen durch die Welt geht, kann etwas ändern. Sei es, dass man anfängt vegan zu leben, dass man einer Tierrechtsgruppe beitritt oder mit so vielen Leuten wie möglich Demos besucht. Ganz wichtig ist natürlich auch, Geld an Lebenshöfe zu spenden. Dies ist ein sinnvoller Beitrag und ermöglicht den unermüdlichen Menschen auf diesen Höfen, den Tieren ein bisschen von dem Leben und der Würde zurück zu geben, die ihnen die TierausbeuterInnen auf so brutale Art und Weise rauben. Und es stimmt wirklich: Jeder Cent zählt und wenn ganz viele ein wenig geben, wird am Ende doch viel daraus! Bitte unterstützt Free Animal! Die Tiere brauchen uns dringender denn je. Lasst sie nicht im Stich, denn wir sind für all die Gefangenen, Ausgebeuteten und Misshandelten die große Hoffnung.
Uns allen wünsche ich, dass das Jahr 2009 eine Menge schöner Erlebnisse mit sich bringt, dass die Tierrechtsszene weiter wächst und wir dem Ziel ein Stückchen näher kommen und uns durch die Repression nicht den Mut nehmen lassen.
Frohe Weihnachten, einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin viel Kraft und Ausdauer!
Raffaela Göhrig