Hallo liebe LeserInnen,
mal ehrlich, wie oft macht ihr euch Gedanken über die Ausbeutung der Meere, das Leid der Meeresbewohner, Unterwasserjagd, Haifischflossenhandel oder das Schicksal der Eisbären? Vielleicht geht es euch wie mir…die Bilder aus Schlachthöfen, von Langstreckentransporten, Mastanlagen und Legebatterien sind präsent, sie sind etwas, an das man denkt, um das man weiß. Aber die grenzenlose Ausbeutung der Meere war zumindest mir bis vor kurzem nicht so eindeutig klar…natürlich wusste ich darum, aber man denkt nicht in dem Maße daran…Fische und Meeressäuger, die teilen ja noch nicht einmal unseren Lebensraum, wie leicht vergisst man sie und ihre Ausbeutung deshalb, selbst als Tierrechtler!
Ein Film, der mir auf schockierende Weise die Augen geöffnet hat und mich schon nach 5 Minuten erkennen ließ, dass Tierbefreiung nicht bei den sogenannten „Landtieren“ aufhört und die „Meerestiere“ mindestens genauso dringend unsere Hilfe brauchen, war „Im Einsatz für Haie“. Diese Doku rüttelt so wach, dass man am liebsten sofort zum überzeugten „Haifischbefreier“ oder „Meerestierretter“ werden möchte. Ich sah Bilder, die mich ebenso berührten wie Szenen aus Schlachthöfen etc.: Haifische, denen bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten wurden und die dann hilflos in ihrem Schmerz und ihrer Qual zurück ins Meer geworfen wurden – Flossen bringen ein Vermögen, der Rest des Tieres ist „wertlos“. Mir war nicht bewusst, welch ein Milliardengeschäft mit Produkten von Fischen und Meeressäugern wie Haien gemacht wird. Auch hier macht die menschliche Gier nach Geld und die Ausbeutung von fühlenden Lebewesen keinen Halt. Besonders schmerzvoll war es zu erkennen, dass es unter der Wasseroberfläche, im Meer, genauso viel Leid und Ausbeutung gibt wie darüber, auf dem Land. Wahrzunehmen, dass der Mensch das Leben unter Wasser genauso brutal und rücksichtslos zerstört wie das der Landlebewesen. Dass dieser Planet zu Grund geht, weil die Geldgier und Dummheit des Menschen grenzenlos sind. Für diejenigen von euch, die es interessiert und die von nun an die Ausbeutung der Meere in einem Atemzug mit der Ausbeutung der „Landtiere“ nennen möchten, hier der Link zur Doku: http://hannesjaenicke.zdf.de/ZDFde/inhalt/11/0,1872,7919755,00.html
Ja, der Film wurde von dem Schauspieler produziert – das muss aber nicht negativ sein. Mit dieser Doku kann er zumindest erreichen, dass Menschen bewusster leben und wie ich das Leid der Haie wahrnehmen, dass sie mit offeneren Augen durch die Welt gehen. Und jeder mit gesundem Menschenverstand sollte zumindest inne halten und über sein Verhalten oder seinen Konsum nachdenken. Dass hat dann nichts mit Tierrechten oder Tierbefreiung zu tun, aber damit, mit anderen Lebewesen mitzufühlen und ihnen Rechte zu zu gestehen. Und das kann doch ein guter Anfang sein, oder?
Frohe Lektüre und ein harmonisches, fröhliches Weihnachtsfest sowie alles Gute für 2010.
Raffaela Göhrig