Tierbefreiung 93

Tierbefreiung 93

Liebe Leser*innen,

wie ihr wisst, ist dieses Magazin kein klassisches Zeitschriftenmedium, das sich als eine Dienstleistung von einer geschlossenen Redaktion getrennt von der Leserschaft versteht. Es soll mehr als andere Medien von den Leser*innen leben und die Themen, Entwicklungen und Meinungen von Aktivist*innen widerspiegeln sowie Diskussionen vorantreiben. Schreibt uns, wenn ihr mit einem Beitrag nicht einverstanden seid, ihr diesem widersprechen, etwas ergänzen oder eine Diskussion weiterführen wollt. Auch künstlerische Beiträge wie Cartoons oder Zeichnungen bereichern das Heft. Wir unterstützen euch auch, wenn ihr erst Ideen habt und Texte noch nicht fertig sind.

Leider haben wir die letzten Ausgaben wenig Reaktionen erhalten. Wir konnten jedoch einige Eindrücke beim Tierbefreiungskongress im September sammeln. Zukünftig wollen wir Nachrichten online veröffentlichen und dafür die gedruckten Meldungen in den verschiedenen Ressorts reduzieren, weil nach Fertigstellung des Magazins oft viele Wochen seit einem nachrichtenrelevanten Ereignis vergangen sind. Neben Unterstützung
zum Beispiel in Form von Abonnements und zusätzlichen Redaktionsmitgliedern, helfen uns weitere Meinungen von euch, um das Magazin noch interessanter gestalten zu können.

Eine weitere Neuerung ist das Ressort „Bewegung & Aktivimus“. Es soll Aktionsberichte und Diskussionen zu Aktionsformen und -möglichkeiten vorstellen, aber auch Anleitungen und andere Formen von Hilfestellungen, die für (potentielle) Aktivist*innen interessant sind. In dieser Ausgabe versammelt es Texte, die sich auf den Tierbefreiungskongress im September beziehen.

Das Hauptthema des Magazins behandelt diesmal die Situation von Tieren, die aus einer anthropozentrischen Nutzengewinnungsperspektive oft als Schädlinge bezeichnet werden, weil sie aus irgendwelchen Gründen stören.

Aktivist*innen von ARIWA dokumentieren seit Jahren kontinuierlich das sonst unsichtbare Grauen hinter den unzähligen fensterlosen Mauern, die sogenannte Nutztiere gefangen halten, auch wenn sie dafür juristisch verfolgt werden (Seite 67). Die Berichterstattung in überregionalen großen Medien seit September über die Bedingungen in Mastbetrieben von einem Dutzend Bauernfunktionären, die nicht nur besonders von Massentierhaltung profitieren, sondern die die herrschenden Bedingungen wesentlich mitbestimmen, ist ein erfolgreiches Ergebnis dieser Arbeit in diesem Jahr. Die Veröffentlichungen transportieren bisher zwar wieder wenig Tierrechtsperspektive, denn dafür sind die Journalist*innen verantwortlich, die diese Informationen aufnehmen und verarbeiten müssten. Aber sie setzten die Funktionäre unter Druck und zwangen sie zu Reaktionen, die recht offensichtlich deren Strategien und Lügen zeigen, wie ihr dem Bericht von ARIWA ab Seite 63 entnehmen könnt.

Wir wünschen euch eine spannende Lektüre und eine erholsame Winterzeit.
Maria Schulze