Liebe Leser*innen,
die Temperaturen steigen – nicht nur, weil der Sommer nach einem viel zu kalten Frühling erneut mit einer Hitzewelle beginnt. Auch politisch ist das Jahr 2017 hitzig und wir wollen hoffen, dass Klimawandelleugner*innen wie Trump nicht zu viel weiteren Schaden anrichten werden. Es ist ein Schlag ins Gesicht der Schwächeren und gegen die Natur – zugleich eine weitere Stärkung der Mächtigen, der Unterdrückungsmechanismen und des Kapitalismus. Der Rechtsruck vergangener Wahlen, wie nun auch bei der Landtagswahl in NRW, verheißt nichts Gutes. Zudem soll durch den Regierungswechsel in NRW das novellierte Jagdgesetz wieder revidiert werden. Wir wollen hoffen, dass nicht auch im September bei der Bundestagswahl endgültig Rechts Einzug ins Parlament findet.
Unser neues Titelthema „Gelernt ist gelernt – Tierausbeutung als konstruierte Normalität“ befasst sich mit den Strategien und der Psychologie, welche sich die ausbeutende Industrie zunutze macht und durch welche wir alle von klein auf geprägt werden sollen – mit dem Ziel, nur zu konsumieren und nicht zu hinterfragen. In den Artikeln zeigen wir auf, wie bereits auf kleine Kinder Einfluss genommen wird. Denn bereits im Kinderzimmer beginnt die Prägung durch Spielzeug, was suggerieren soll, dass Ausbeutung und Speziesismus zum normalen Leben dazugehören. Auch in unserem weiteren Leben werden wir von diversen Marktstrategien und Werbepsychologien beeinflusst. Allerhand Siegel und Zertifikate suggerieren uns zudem, durch Konsumentscheidungen etwas Positives beitragen zu können.
Wie Ihr vielleicht schon beim ersten Durchblättern bemerkt habt, haben wir die einzelnen Ausbeutungsressorts wie Jagd, Pelz, Tierversuche und Fleisch unter dem gemeinsamen Ressort „Ausbeutung“ zusammengefasst. Unsere Bewegung befindet sich in einer steten Entwicklung – das zeigt sich auch in zwei Jahrzehnten Redaktionsarbeit der TIERBEFREIUNG. Unser neues Ressort „Tierbefreiung damals“ möchte genau diesen Umstand aufgreifen und geht diesmal in das Jahr 1997 zurück.
Weitere Themen in dieser Ausgabe sind unter anderem „Einfach vegan?! – Definition, Realität und Anspruch des Veganismus“, ein Interview mit dem Bündnis Marxismus und Tierbefreiung zu dem Thema „Im Kapitalismus werden die Produktivkräfte zu Destruktivkräften“ und die Biografie des Nashorns Clara.
In unserer nächsten Ausgabe möchten wir uns umfassend den Fischen und anderen Wasserlebewesen sowie deren Ausbeutung widmen. Vorab könnt Ihr Euch über die international gestartete Kampagne Ein neuer Blick auf Fische und dem im März erstmaligen Welttag für das Ende der Fischerei hier auf S. 58 informieren.
Schreibt uns Leser_innenbriefe, Berichte von Aktionen, Themenwünsche und natürlich auch Kritik. Schließlich schreiben wir für Euch. Natürlich nehmen wir auch euer Lob sehr gerne an. Ihr seid die Bewegung! Bleibt oder werdet aktiv!
Für die Befreiung aller Tiere und kommt möglichst zahlreich zum Protest in Hamburg gegen den G20 Gipfel, die Einladung findet
Ihr auf S. 39!
Loni Müller