Tierbefreiung 71

Tierbefreiung 71

Liebe Leser_innen,

von Sommerloch keine Spur bei uns! Es fanden seit der letzten Ausgabe viele Events statt, über die wir berichten: Feste, Workshops, Konferenzen und natürlich Demos. Ihr möchtet selbst aktiver werden, habt aber keine geeignete Gruppe in der Nähe? Dann gründet eine – auf Seite 18 laden wir euch herzlich dazu ein, eine tierbefreier-Ortsgruppe aufzubauen.

In dieser Ausgabe ˆndet ihr wieder Artikel zum schmunzeln: Viel Spaß mit der Kolumne von Jens Grote und einer weiteren Satire auf Seite 44. Auch zynisch, aber gar nicht lustig ist, was in Zoos passiert. Auch wenn er lang ist – lest den Text ab Seite 28 über Geschichte und Gegenwart des Zoos Dresden.

In zwei Interviews widmen wir uns den noch jungen Human-Animal-Studies in Deutschland. Ente bringt Sommerlaune in die Küche und auch bei Free Animal geht es heiß her. Leider gibt es einen sehr unerfreulichen Schlagabtausch mit „Menschen für Tierrechte“. Hoffen wir, dass Luise und Lexa dort bleiben können, wo sie hingehören.

Unser Titelthema ist ein erfreuliches. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Auch wenn wir in letzter Zeit natürlich viel über den §278a-Prozess berichtet haben, gibt es doch immer wieder unglaubliche Neuigkeiten in dieser Causa. Ergänzend zu dieser Thematik gibt uns der Künstler Chris Moser interessante Einblicke.

Zwei Texte haben es noch nicht ins aktuelle Heft gescha›t, obwohl es aus Gründen der Aktualität wichtig gewesen wäre. Zum einen die Stellungnahme zur Störung der Kölner Veranstaltung Deine Stimme den Stimmlosen, zum anderen ein Bericht zur Verleihung eines Ethik-Preises an Peter Singer. Zur Preisverleihung wurde ziemlich viel geschrieben. Singer wird dabei mal so, mal so dargestellt, teils auf Gerüchten basierend, teils anhand seiner Texte, wobei diese eher seltener angemessen ausgelegt werden. Tatsächlich lässt sich Singer jedoch je nach Gewichtung der Aspekte (eingeschränkt) unterschiedlich auslegen. Wie es sich mit seiner Philosophie verhält und wo in den wichtigen Punkten die Grenzen der Interpretation liegen, wollen wir im nächsten Heft etwas gründlicher darlegen.

Bündnisdemonstrationen mit Tierschutz-Organisationen, deren Ansichten der Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung teilweise widersprechen, ist aktuell o›ensichtlich ein £ema in der Bewegung. Im Heft verdeutlichen Hamburger Tierbefreiungsaktivist_innen ihre Strategie, wie der Verwässerung des Tierrechtsgedankens entgegengetreten werden kann. Ihr Ansatz bei einer Demonstration gegen Tierversuche war dabei eher zurückhaltend. Im Nachhinein kritisieren sie an ihrer Aktion, dass sie sich von der Außenwirkung her zu wenig abgehoben haben. Eine direktere und kontroverse Strategie haben Aktivist_innen aus dem Ruhrpott angewendet. Ihre Stellungnahme liefern wir im nächsten Heft nach.

Nun aber erst einmal eine angenehme Lektüre dieser Ausgabe wünscht
Viola Kaesmacher

In allerletzter Sekunde erfuhren wir von einem brutalen Einsatz gegen Bauplatz-Besetzer_innen in Teplingen. Seht Euch den Blog
http://stopteplingen.blogsport.de an